News  -  Preisträger  -  22. Juli 2024

Martin Becher erhält den Hermann Müller-Franken Preis 2024

Am vergangenen Samstag wurde von der Bildungseinrichtung Franken-Akademie Schloß Schney e.V. erstmals der Hermann Müller-Franken Preis für herausragendes Engagement für die Demokratie in Franken verliehen. Preisträger ist Martin Becher, langjähriges Mitglied im Sprecher*innenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R).

Gewürdigt wurde er für seine unermüdliche und verbindende Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus. Den Preis überreichten Stefan Hinterleitner, 1. Vorsitzender des Vereins zur Förderung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung e.V. und Prof. Dr. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger für Oberfranken.

Zwölf Jahre lang setzte Martin Becher sich auf bewundernswerte Weise für das Bayerische Bündnis für Toleranz und die damit verbundene Projektstelle gegen Rechtsextremismus ein. Bei seiner Arbeit sei es ihm gelungen, das Netzwerk nicht nur zu erweitern, sondern zugleich enger zu knüpfen.

„Martin Becher hat Vertrauen untereinander geschaffen, durch seine ausgleichende, besonnene Art und seine klare Haltung“, betonte Dippold in seiner Rede. Den Preis bekomme er nicht, weil er seinen Job gemacht habe, sondern für die Art und Weise, wie er ihn umgesetzt habe, nämlich mit einer großen Portion Selbstreflexion, aber auch unerschrocken und vor allem unermüdlich.

Die Auszeichnung mit dem Hermann Müller-Franken Preis bedeute ihm viel, sagte Martin Becher kurz nach der Verleihung. Er fühle sich dadurch stellvertretend für die vielen Menschen geehrt, die sich in der Zivilgesellschaft, in den Kirchen, Gewerkschaften und Parteien, in der Bildung, aber auch im Alltag für die Demokratie engagieren. Sein Preisgeld von 1.000 Euro wird er je zur Hälfte an die Bayerische Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt und an die Organisation „Between The Lines“ spenden. Letztere schützt Journalisten bei Demos gegen gewalttätige Übergriffe und sichere damit die Pressefreiheit.

Wir gratulieren ganz herzlich zu dieser Ehrung

 


Mit der Auslobung des Preises gedenkt die Franken-Akademie Schloss Schney auch einem herausragenden, aufopferungsvollen Demokraten im frühen 20. Jahrhundert: Hermann Müller-Franken (*18.05.1876 +20.03.1931). Er war von 1919 bis 1928 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und gehörte 1919 als Außenminister sowie später zweimal (1920 sowie von 1928 bis 1930) als Reichkanzler dem Kabinett des Deutschen Reichs an. Geboren in Mannheim und aufgewachsen in der Region Dresden, vertrat er ab 1920 den Wahlkreis Franken im Reichstag und ergänzte seinen Namen auch in Hermann Müller-Franken. Er gilt als ein Zeitzeuge der November-Revolution und verarbeitete seine Erlebnisse in dem 1928 erschienen Buch „Die November-Revolution – Erinnerungen“.

Weiteres zum Preis unter  https://www.franken-akademie.de/hermann-mueller-franken-preis